Essen

40 Tage ohne Zucker

14 April 2020

Mit Ostern ist meine Fastenzeit von 40 Tagen ohne Zucker vorbei. Hoch offiziell kann ich mir nun wieder Milchschokolade und ein Marmeladenbrot gönnen. Aber will ich das jetzt eigentlich noch?

Bereits im letzten Jahr hat mein Freund 40 Tage auf raffinierten Zucker verzichtet. Mir war dieser Zugang zu drastisch. Ich wollte mich nicht so sehr kasteien. In diesem Jahr dachte ich mir, wenn er das schaffen konnte, ein Mann der Schokolade nicht abgeneigt ist und einem dunklen Sprudelgetränk nicht widerstehen kann, dann schaffe ich das schon lange. Ich esse generell kaum Schokolade und Süßigkeiten oder trinke Limos. Jedoch hege ich eine große Liebe für Kuchen und süße Bäckereien. In diesem Jahr stellte ich mich der Herausforderung.

40 Tage ohne raffinierten Zucker

Der Gedanke ans Vorkochen und Backen für die 40 Tage ohne raffinierten Zucker stresste mich sehr. Ich startete daher völlig unvorbereitet in den Aschermittwoch. Die extrem zuckerfreie Variante habe ich für mein Experiment nicht gewählt. Ich erlaubte mir Ahornsirup, Honig, Datteln und Kokosblütenzucker. Außerdem durfte ich alle Lebensmittel essen die weniger als 7 Gramm Zucker pro 100 Gramm enthalten. Weiter erlaubte ich mir einen „Cheat-Treat“, also eine sündhafte Zuckerversuchung pro Woche. Ein sehr liberaler Zugang, wie ich fand und somit bestimmt leicht umsetzbar.

Es war der Plan mein gesamtes Essen selbst zu kochen, um den Zuckergehalt zu kontrollieren. Viele Lebensmittel enthalten Zucker als Konservierungsmittel.

Ich deckte mich mit zwei Büchern von Amy Chaplin ein, die nicht nur zuckerfrei sondern auch vegan und glutenfrei kocht und bäckt. Die Flut an tollen Informationen, neuen Möglichkeiten, mein eng strukturierter Tagesplan und mein ständiges Hin- und Herfahren in der Stadt überforderten mich. Wenn ich nicht wollte, dass mein zuckerfreies Vorhaben zu Schlafmangel, Überarbeitung oder zu viel Stress führten, dann musste ich meinen strikten Plan vom ausschließlichen selber Kochen über Bord werfen. Fortan ging ich ab und zu „normal“ Mittagessen oder griff hin und wieder zu einem herzhaften Weckerl um mich nicht unnötig zu stressen. Den Zuckervermeidungsfokus ließ ich dabei jedoch nicht außer Acht.

Resümee nach 40 Tagen zuckerfrei

Mich mit Schoko, Gummizeugs und Eis vor den Fernseher wiederzufinden, passierte mir schon vor 40 Tage ohne Zucker kaum. Daher kann ich nicht von großen Veränderungen nach den 40 Tagen zuckerfrei berichten. Ich habe weder abgenommen noch haben sich meine Haut, meine Gemütslage oder meine Verdauung verändert. Jedoch sind meine Geschmacksnerven sensibler geworden und industriell hergestellte Milchschokolade oder Eis sowie Marmelade schmecken mir viel zu süß. Bestimmt hätte ein radikaler Zuckerverzicht gravierendere Auswirkungen mit sich gebracht. Was ich jedoch schon während der 40 Tage feststellen musste war, dass ich häufiger eine Augenmigräne bekam als sonst. Ich habe niedrigen Blutdruck und brauche anscheinend eine regelmäßige Dosis Zucker. Dies ging natürlich nicht und so konnten ich nur auf Datteln zurückgreifen.

Fazit meiner zuckerfreien Fastenzeit ist, dass ich gerne weiterhin mit einem eingeschränkterem Zuckerkonsum leben möchte. Sehr gerne möchte ich zukünftig Wege finden, wie ich meine eigene Marmelade, Eis und Kuchen mit weniger Zucker herstellen kann. Der bewusste Umgang mit Lebensmitteln gefällt mir und ich möchte natürliche Süßungsmittel, die noch Nährstoffe enthalten verwenden. Beim Backen wird meine Wahl zukünftig auf Mascobado Vollrohrzucker fallen, da raffinierter weißer Zucker einfach zu dominant geworden ist für meine Geschmacksknospen.

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