Essen

Sauer macht Lust auf mehr

15 Februar 2017

Sauer macht Lust auf mehr. Vor allem auf mehr Essen, weil Säure uns das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Säure balanciert Aromen und kitzelt eine Geschmacksvielfalt aus dem Essen, von der wir nicht mal zu träumen wagten. 

Sauer macht Lust auf mehr Ayurveda-Wissen

Der Geschmack Sauer gehört zu den 6 Geschmacksrichtungen des Ayurveda. Je nach dem ob wir zu viel oder zu wenig von den jeweiligen Geschmäckern zu uns nehmen, können wir die Doshas (Vata, Pitta, Kapha) verstärken oder schwächen, was Auswirkungen auf unser Wohlbefinden hat. 

Sauer wird im Ayurveda auch als Amla bezeichnet. Zu dieser Geschmacksrichtung gehören Fermentiertes wie Sauerkraut, Tomaten, Joghurt, Essig und natürlich Zitrusfrüchten.

Zitrusfrüchte im Ayurveda

Zitrusfrüchte gehören aus Sicht des Ayurveda zu den kühlenden Nahrungsmitteln. Sie gehören demzufolge eindeutig in den Sommer und nicht in die kalten Wintermonate. Man sollte schon gar nicht nach Zitrusfrüchten greifen wenn man sich vor einer nahenden Erkältung mit Vitamin C schützen möchte.

Vitamin C bei Erkältungskrankheiten

Zitrusfrüchte enthalten viel Vitamin C, führen jedoch durch ihre Säure zu Schleimhautreizungen. Wenn es natürliches Vitamin C sein soll, dann wäre die indische Amla Beere, die Acerola-Kirsche (Süd- und Mittelamerika) oder Camu-Camu (Amazonas) empfehlenswerter. Statt zu den Exoten zu greifen wäre  es im Slow Food Sinne sinnvoller heimische Vitamin-Bomben wie Hagebutten, Sanddornbeeren oder auch die schwarze Ribisel zu forcieren.

Sauer macht Lust auf… 

Bei Zitrusfrüchten kann es passieren, dass wir vor lauter Säure unser Gesicht verziehen. Alles was sauer ist regt unseren Appetit und die Verdauung an. Säure kurbelt unser Fähigkeit zu schwitzen an, was hilft unseren Körper zu entgiften. Wer schon einmal in eine Zitrone gebissen hat, der erinnert sich bestimmt, wie energetisch und klar im Geist er sich danach gefühlt hat. Säure erweckt unsere Sinne und Lebensgeister. 

Aus Ayurvedischer Sicht verstärkt Säure Pitta und Kapha. Vata wird durch Säure besänftigt, geerdet und gewärmt. Einen zu starken Konsum säurehaltiger Lebensmittel gilt es jedoch generell zu vermeiden. Zu viel Säure kann zu Hautausschlägen, Entzündungen oder Muskelschwäche führen.

Tipps für die Verwendung von Säure beim Kochen 

Was man beim Kochen wissen sollte ist, dass Säure unseren Gaumen entspannt, Essen reizvoller macht, Kontraste liefert und Aromen durch Säure balanciert werden. Ein Spritzer Zitronensaft genügt, damit sich die komplette Geschmacksvielfalt eines Gerichts vor uns entfalten kann. 

Hülsenfrüchte, Getreide, Wurzelgemüse brauchen ein wenig Säure. Bohnen und Linsen bekommen so mehr Kontras. Säure kann süßes, salziges, stärkehaltiges und fettes ausbalancieren.

Tipp Nr. 1

In der vegetarischen, veganen und auch ayurvedischen Küche stehen häufig Hülsenfrüchte und Bohnen auf dem Speiseplan. Gibt man dem Bohnenwasser eine Prise Natron zu, ändert sich der ph-Wert von sauer zu alkalisch, was dazu führt, dass die Hülsenfrüchte zarter werden. 

Tipp Nr. 2

Wenn man Bohnen für einen Salat vorbereitet, dann sollte man diese länger kochen als sonst üblich. Durch den Kontakt mit Essig wird die Schale der Bohnen nämlich wieder härter und fester.

Tipp Nr.3

Wer Dosentomaten zum Kochen verwendet, der kann mit einem Spritzer Zitronensaft den metallenen Geschmack aus seinen Tomaten bekommen.

Weitere Tipps gibt es in einem meiner aktuellen Lieblingsbücher

 

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