Gesundheit

Kaffee und Ayurveda

10 Juni 2019

Kaffee ist ein Kulturgut. Kaffee ist gängiger weise Teil einer jeden Zusammenkunft und beschert uns meistens einen Wohlfühlmoment. Was ist dran an der Aussage, dass Kaffee die Volksdroge Nummer 1 sei? Und welchen Stellenwert hat Kaffee aus  Sicht von Ayurveda? 

Kaffee als Glücksmoment

Eins vorweg, ich liebe Kaffee. Dieser unverkennbare Geruch, der einem in die Nase steigt wenn man eine neue Packung Kaffee öffnet, um die Bohnen anschließend frisch zu mahlen. Wenn sich der würzige Geruch des gemahlenen Kaffees in der ganzen Küche verbreitet und ich mich bewusst auf das warme, schwarze Getränk freue. Oder am Nachmittag in einem schönen Ambiente gönne ich mir einen Cappuccino und einen hausgemachten Kuchen. Für mich immer wieder ein persönlicher Glücksmoment.

Es macht definitiv einen Unterschied ob ich meinen Kaffeegenuss zelebriere oder ob ich das schwarze Gesöff einfach automatisch in meinen Organismus kippe, weil es zur Gewohnheit geworden ist oder weil ich müde bin und mich wieder zur Wachsamkeit und Aufnahmefähigkeit pushen will. 

Eine Volksdroge die verbindet

Kaffee bringt uns zusammen. Kein Treffen mit der Familie oder mit Freunden ohne eine Tasse Kaffee. Kaffee gehört zu guter Gesellschaft, Kaffee ist gute Gesellschaft. Ein Leben ohne Kaffee ist in unserer Gesellschaft schwer denkbar. Wir brauchen die schwarze Brühe, um am Morgen in die Gänge zu kommen, um in der Arbeit zu funktionieren. Kaffee ist in den letzen Jahren viel präsenter geworden. Als Coffee to go ist die Dosis Koffein unser ständiger Begleiter. 

Überspitzt formuliert mit den Worten von Comedian Bill Hicks könnte man sagen:

„Es gibt im wesentlichen nur zwei Drogen, welche die westliche Kultur toleriert. Koffein von Montag bis Freitag, um dir den nötigen Schwung zu geben, damit du ein produktives Mitglied der Gesellschaft bleibst und Alkohol von Freitag bis Montag, um dich dumm genug zu halten, damit du nicht rausbekommst, in was für einem Gefängnis du lebst.“

Jeder kann für sich selbst entscheiden, ob dieses Zitat für ihn oder sie einen Wahrheitsgehalt hat oder nicht. Wir brauchen uns nur selbst die Frage zu stellen, ob wir im Alltag noch funktionieren ohne Kaffee. 

Kaffee und Ayurveda

Kaffee schmeckt bitter. Diese Eigenschaft wird dem Elemente Luft und Raum zugeordnet. Aufgrund des Röstvorgangs sind die Eigenschaften von Kaffee aus ayurvedischer Sicht leicht, trocknend, stimulierend und erhitzend. Hinsichtlich der Doshas erhöht Kaffee Vata und Pitta. Kapha wird gesenkt. Die Verdauung wird stimuliert, weil Kaffee unser Körperfeuer (Agni) aktiviert, wobei die langfristige Wirkung von Kaffee eine trocknende ist, was zu Verstopfungen führt.

Koffein aktiviert unser Nervensystem, Adrenalin wird produziert, unsere Atmung und unser Puls werden schneller, unser Blutdruck erhöht sich, unsere Konzentration wird gesteigert. Kaffee kratzt uns auf, macht uns wach, gibt uns den nötigen Kick. Dies funktioniert weil Koffein in unserem Hirn eine Stressreaktion auslöst. Was folgt auf Stress? Erschöpfung. Weil wir müde und ohne Antrieb sind trinken wir erneut Kaffee. Der Kreislauf beginnt von vorne. Das Ayurveda Journal hat sich ausführlich damit beschäftigt.  

Kaffee Detox 

Mittlerweile bin ich stark darauf sensibilisiert welche Wirkung Kaffee auf mich hat. Als ich aus gesundheitlichen Gründen für ein halbes Jahr auf Kaffee verzichten musste, war das eine große Einschränkung. Ich trank Kaffee nicht exzessiv, maximal zwei Tassen pro Tag, aber halt sehr gerne. Es gab keine zufriedenstellende Alternative zu Kaffee. Der Verzicht ging zudem mit Entzugserscheinungen wie Kopfweh, Hirnnebel und verstärkter Müdigkeit einher. Als ich mich an den Kaffee-Detox gewöhnt hatte, ging es mir gut und der Kaffee war nicht mehr notwendig. 

Ayurveda und die Wirkungen von Kaffee 

Ich bin ein stark ausgeprägter Vata-Typ und aus der Sicht von Ayurveda sollte ich Kaffee generell vermeiden, weil er meine schon vorhandenen Eigenschaften verstärkt und mich so aus dem Gleichgewicht bringt. Ich merke diesen Einfluss, wenn ich zu stärken oder zu viel Kaffee trinke. Nach 14 Uhr tut mir Kaffee nicht gut und ich schlafe schlechter, weil ich aufgekratzter bin. Seit ich diese bewusste Erfahrung gemacht habe trinke ich Kaffee als Genussmittel, welches ich mir ab und zu gönne. 

Was die Doshas betrifft gibt Ayurveda als einziges dem Kapha-Typ die Lizenz zum Kaffeetrinken. Kapha ist schwerfällig und kann den nötigen Kick durch den Kaffee gut gebrauchen. Welcher Typ bist du und wie wirkt Kaffee bei dir? 

 

 

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